junger Mann schiebt einen Rollstuhlfahrer

„Lernen bis der Arzt kommt“

Wir haben Glück, besser die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschulen, nicht etwa, weil sie den Unterricht doch unbeschadet überleben ? und solche Verbände nicht wirklich benötigt werden. Sondern? – Weil in den praktischen Unterrichtseinheiten die Klassen geteilt werden und somit in kleineren Gruppen von ca. 10 bis 12 Schülerinnen und Schülern gelernt, geübt, ausprobiert werden kann. In der Sozialpflegeausbildung gehört z. B. das Essen eingeben, waschen, ankleiden, Umgang mit Rollstuhl und Rollator, lagern…. dazu, ebenso die Blutdruck- und Pulskontrolle und das Üben des Blutzuckermessens.

Ich nenne es einen „pädagogischer Doppelwopper“, die Schülerinnen und Schüler lernen WIE es geht (Fach- u. Sozialkompetenz) und WIE es sich anfühlt (Personale Kompetenz). Denn jemanden zu waschen oder zu lagern ist doch noch etwas anderes, wie gewaschen oder gelagert zu werden. Ein wichtiges Ausbildungsziel dabei ist, die Empathiefähigkeit weiterzuentwickeln. Sie ist eine der Kernkompetenzen über die eine Pflegekraft verfügen muss, wenn sie pflegedürftige, kranke und behinderte Menschen versorgt. Klaro, der Spaß beim Lernen darf natürlich auch nicht zu kurz kommen und somit sind pflegepraktische Unterrichtseinheiten auch zum Lachen da, weil ja nicht immer alles auf Anhieb gelingt.

Martina Stiller